Schweiztour 19. – 29. August 2003 (zurück)

1. Tag: Nachdem das Liegerad endlich repariert ist, geht es mit dem Zug nach Tuttlingen, wo ich Heidi und Josef Fries aus Luzern kennen lerne. Von dort geht es erstmal entlang der jungen Donau zu deren Sickerstellen. Über ein paar Berge erreiche ich Aach, wo das Donauwasser in der größten Quelle Deutschlands wieder zum Vorschein kommt. Vorbei am imposanten Hohentwiel übernachte ich kurz nach Singen an einer Gasstation. (50 km / 200 hm /R )

2. Tag: Nachdem ich am Morgen vom Gasmann geweckt werde, geht es weiter in die Schweiz, zum Rheinfall nach Schaffhausen. Schwer beeindruckt von den Wassermassen fahre ich durch den Thurgau weiter nach Zürich. Wieder draußen aus der Stadt lege ich mich unter einer Limmatbrücke schlafen (110 km / 500 hm /R )

3. Tag: Ohne Regen kam ich durch die Nacht und so ging es gut gelaunt an der Limmat bis Baden zur Aare. Diese fließt ja bei Koblenz in den Rhein, und der bildet die Grenze zu Deutschland. Schöne Städtchen wie Laufenburg oder Rheinfelden. Dort wechsle ich auch noch mal auf das deutsche Rheinufer, um mich günstig mit dem Nötigsten einzudecken. Basel beeindruckt mit seinem hohen Ufer, dem Münster und den kleinen hügligen Gassen mit den unzähligen Fachwerkhäusern. Sehr nett. Leider verpasse ich den richtigen Weg zurück zum Aaretal und so muss den steilen Schweizer Jura empor klettern. Die Nacht mit Frühstück verbringe ich bei einem Fendtfreak. (130 km / 500 hm /R )

4.Tag: Weiterfahrt in den extrem steilen und hügeligen Jura. Nachdem die beiden Pässe Nunninger Berg und Passwang (946 m) erledigt sind öffnet sich der Jura und ich komme bei Wangen an die Aare. Entlang der dieser wunderschönen Fluss- und Bergkulisse säumen sich das barocke Solothurn und alte Dörfer mit den Schweiz-typischen überdachten Holzbrücken, wie z.B. Büren. Von Biel und dem Bieler See bin ich etwas enttäuscht: keine Altstadt und auch die Expo-Bauwerke im See werden gerade entfernt. Weiter geht’s am Aarekanal, einem Bauwerk aus der Jurawasserregulierung (Umleitung der Aare in den Bieler See, zur Hochwasserregulierung). Wäschewaschen und übernachten am Kanal. (121 km / 900 hm /R )

5. Tag: Nachdem die Wäsche endlich trocken ist geht’s mittags weiter hinauf zur Hauptstadt. Bern, im Aarebogen gelegen, bietet eine sehr schöne Altstadt (Weltkulturerbe), die jedoch wenig restauriert ist. Heraus stechen das Münster mit seinem schön verzierten Portal, der Zeitturm, die Holzbrunnen in den Marktstraßen und die Gewölbegänge an den Häusern, die die Straße wie eine Basilika erscheinen lassen. Des Weiteren gibt’s natürlich das Parlamentsgebäude, die Schweizer Bank, das Casino, teure Hotels… Nach diesen vielen Eindrücken geht’s weiter in Richtung Emmental, wo ich bei einer Familie im Obstgarten schlafen darf. (70 km / 350 hm /R )

6. Tag: Es ist eigentlich Sonntag und ich werde nicht von Kirchenglocken sondern vom Schweizer Nationalsport dem Schießen geweckt. Die Fahrt führt mich nach Langnau und dann weiter ins Entlenbuch, ebenfalls ein Weltkulturerbe. Die Landschaft ist zwar nett, aber nicht so wahnsinnig wie mir erzählt wurde. Zum Spaß fahre ich noch zum Baden an den Sempacher See, bevor ich das letzte Stück nach Luzern radle. Nach einem leckeren Essen bei Heidi und Josef Fries in Littau, führen mich die beiden durch das wunderschöne Luzern zeigen mir Schweizer Postkartenmotive, wie den Pilatus, am Vierwaldstätter See und bieten mir einen Blick auf das Lichtermeer von der Terrasse des Montana-Hotels. (105 km / 350 hm /R )

7. Tag: Nach einer gemütlichen Fahrt um den Zuger See hole ich Matthias am Bahnhof ab. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, geht es über Küssnacht See entlang zum Nachtplatz am Bootshafen von Vitznau. Zwei alte Frauen schenken uns ein Eis, als Desert für unser leckeres Menu. (95 km / 200 hm /R )

8. Tag: Auf den ersten Kilometern reißt mein Kettenspanner, trotz einer teuren Reparatur in Brunnen reißt er bald wieder. Egal wir fahren so weiter. An der Tunnelbaustelle in Amsteg machen wir Mittag. Frisch gestärkt quälen wir uns die Passstraße nach Andermatt hinauf. An der Liftstation können wir übernachten, und sogar duschen. (75 km / 1250 hm /R )

9. Tag: Mittags packen wir es, nach dem wir eingekauft, das Liegerad repariert und das Gepäck abgegeben haben, fahren wir den Furkapass hinauf. Nach einigen Poserfotos und dem Genuss der Fernsicht, stechen wir wieder hinab ins Tal. Wir haben uns eine Halbe verdient und auch der Zuckerhaushalt wird reichlich gedeckt. Noch ein kurzer Ausflug zur Teufelsbrücke an der alten Gotthardstraße wo sich Franzosen und Russen 1799 gegenüber standen, und dann ab ins Bett. (55 km / 1100 hm /R )

10. Tag: Wir brechen früh auf, um den Oberalppass bald hinter uns zu haben. Um 10°° Uhr ist dieser bewältigt und wir fahren weiter zur nächsten Tunnelbaustelle nach Sedrun. Es ist bereits Mittag als wir mit einem 40er Schnitt weiter ins Rheintal, vorbei am Kloster Disentis bis nach Ilanz stechen. Dort geht es noch mal ein gutes Stück bergauf, über die Rheinschlucht. Uns eröffnen sich geniale Ausblicke auf den jungen Rhein bevor wir Chur erreichen. Ab dort öffnet sich das Tal und wir rasen mit 35 bis 45 km/h die Rheinebene entlang. Durch Maienfeld, vorbei an Lichtenstein. Bis nach Koblach in Österreich, wo wir nach einer Dusche die billige Eurozone feiern. Die Nacht unter der Brücke wird stürmisch und regnerisch. (170 km / 800 hm /R O S )

11. Tag: Nach einem Einkauf wollen wir voll motiviert nach Ulm aufbrechen. Doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung und wir beschließen ab Lindau mit dem Zug nach Ulm zu fahren. (40 km / 30 hm / S O )

(gesamt: 1151 km / 5950 hm)

J Johannes

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