Schweden-Urlaub 10. bis 20. August 2004
 

1. Tag: Abfahrt ab Ulm um 17:45 Uhr, gerade noch alles gepackt und das Birdy auf Vordermann gebracht. Zum Glück bin ich eine Stunde früher gefahren, denn in Treuchtlingen hat der Anschlusszug nicht gewartet. Ab Würzburg ging’s im Nachtzug nach Kopenhagen. Im Abteil war Ramona aus Nürnberg, die ein halbes Jahr in Schweden verbringt (Neid) und eine Familie aus Freiburg. War ganz locker, so konnte ich am Boden schlafen.

 2. Tag: Nach der Ankunft in Kopenhagen fuhr ich gleich weiter über den Öresund nach Malmö. Eine Industriestadt mit wenig Sehenswerten. Deshalb stieg ich in den Zug nach Ystad an der Südküste, und dort in dieser beschaulichen alten Kleinstadt startete ich dann meine Tour entlang der Ostseeküste. Herrliche Sandstrände gesäumt von Dünen und Kiefern- / Birkenwäldern. Auf dem Weg traf ich Jörg und Hannes, zwei Studenten aus Tübingen, mit denen ich bis Käseberga radle, wo wir uns eine steinzeitliche Schiffssetzung ansahen (Die größte dieser Art in Skandinavien). Alleine radelte ich dann noch 40 km weiter nach Kivik, und lag mich nach einem Bad in der Ostsee am Strand schlafen.

 3. Tag: Am Morgen ging ich gleich noch mal ins Meer, erfrischt führ ich gleich mal 15 km weit, ehe ich in einer Obstplantage frühstückte. Weiter ging’s vom Meer weg durch Birken- und Kiefernwälder über hügeliges Terrain, vorbei an ewig vielen Bauernhöfen bis nach Hörby, wo ich nach 60 km Mittag machte. Weitere 20 km bis Höör von wo aus ich mit dem Zug nach Eksjo in Småland reiste. Weiter radelte ich 25 km bis zum Sonnenuntergang Richtung Mariannelund, stets auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz. Keine  schöne Nacht, ich wurde von tausenden Mücken verstochen. Am Morgen hatte ich ein Gesicht wie ein geschundener Boxer.

 4. Tag: Auf ging’s durch Mariannelund nach Lönneberga. Doch der vermeintliche Drehort von Michel entpuppte sich als einfaches Straßendorf, nicht gerade sehenswert. Also 15 km zurück nach Mariannelund. Dort erfuhr ich dann, dass der Katthuldhof genau in der entgegengesetzten Richtung gewesen wäre, und dass Bullerbyn gleich ums Eck ist. Also machte ich einen Abstecher zu diesen kleinen Gehöften, bevor ich zum Geburtsort von Astrid Lindgren, Vimmerby, düste. Der dortige Freizeitpark „Astrid Lindgren Welt“ war mir zu teuer und so steige ich gleich in den Zug nach Uppsala, wo mich Simone schon am Bahnhof erwartete.

 5. Tag: Simone und ich verbrachten einen schönen Tag in Stockholm. Vom Stadhuset, über Gamla Stan mit dem königlichen Schloss, bis hin zur City sahen wir uns alles an. Bei einem Ausflug in einen schwedischen Supermarkt beschlossen wir dann, Köttbulla zu machen.

 6. Tag: Am Sonntag stand ein gemütlicher Rundgang durch Uppsala, mit seinem Dom, den Universitätsgebäuden und dem Schloss auf dem Programm. Gemütlich ging’s auch weiter, mit dem Fahrrad am Fluss entlang zum Mälarsee.

 7. Tag: Erneut fuhren wir nach Stockholm. Das Nobel-Museum, das Vasa-Museum und ein Rundgang durch den Ecopark waren unser Tagesziel, das wir ganz gemütlich erreichten.

 8. Tag: „Go West“. Mit dem Zug querte ich dieses Riesenland. Am Ziel in Göteborg, gab ich mich erstmal dieser schönen Stadt hin. Eine alte Befestigungsanlage aus dem 17 Jahrhundert bildete die Altstadt. Darum herum wechselten sich viel Grün und Stadtteile aus verschiedenen Epochen ab. Prägend ist auch der Hafen, Schwedens Tor zur Welt, versteckt in den Schären. Mit dem Zug verließ ich die Stadt nach Süden, nach Varberg, wo mich eine große Befestigungsanlage am Meer erwartete. Nach einer kurzen Stärkung radelte ich am Meer entlang nach Falkenberg und kurz danach ließ ich mich an einem gemütlichen Strand zum Schlafen nieder. Starker Westwind blies die immer wieder ansurrenden Mücken weg, brachte aber auch große Wolkenmassen.

 9. Tag: Zum Glück regnete es nicht, und so konnte ich bei starkem Sonnenschein, einen Badestop am Endlossandstrand von Tylosand einlegen. Die Tour führte mich an verschiedensten Küstenformen vorbei, die mich immer wieder zum Verweilen einluden. In Halmstad schlug das Wetter dann um, und so fuhr ich mit dem Zug nach Helsingborg. Eine sehr reiche und protzige Stadt. Nach einer kurzen Besichtigung fuhr ich mit dem Zug nach Lund, wo ich wegen des starken Regens die Jugendherberge, einen ausrangierten Nachzug aufsuche.

 10. Tag: Lund, eine richtige Studentenstadt, mit 1/3 Studierenden, begeisterte mich mit den vielen schönen Bauwerken und eben der quirligen Atmosphäre. Den Nachmittag verbrachte ich noch in Kopenhagen, der Hauptstadt der Radfahrer. Trotz des wahnsinnigen Autoverkehrs war es kein Problem gemütlich durch die Stadt zu cruisen, dafür sorgten eigene Fahrradspuren und Straßen mit eigenen Ampelsystemen. Wenn man da an einer roten Ampel anhält, bildet sich gleich eine Radlertraube mit 40 – 50 Velos aller Art hinter einem. So konnte ich mir in den verbleibenden 3 ½ Stunden einen gewissen Überblick über diese Metropole verschaffen. Voller neuer Eindrücke stieg ich dann in den Nachzug nach Hause.

 Insgesamt waren es dann doch 444,44 km mit dem Birdy und etliche Bahnkilometer

 Johannes