Bergtour in den Allgäuer Alpen 28. und 29. August 2004   

Das Wochenende für die Bergtour Richtung Klein Walsertal stand fest. Eigentlich wollte ich mich am Samstagmorgen mit Fiddi an der Autobahnauffahrt am Eichelberg treffen. Nach einem kurzen Telefonat mit Johannes entschloss ich mich spontan schon Freitagabend nach Ulm zu trampen, wo ich dann um kurz nach 21.00 Uhr mit nur zwei mal umsteigen in der Bahnhofstraße eintraf. So wurde dann auch gleich mal ein Konzert besucht, es spielten Tightrope (http://www.tightrope.de/) im Glacis-Park, wo wir Claudi und Endre trafen. Ein sehr entspanntes Konzert in angenehmer Atmosphäre. Danach gings dann in die Neu-Ulmer Bahnhofskneipe, die mit schönem Ambiente und oft auch tollen live-Konzerten lockt, nicht aber heute. Zu guter letzt suchten wir dann noch den Saloon Hanson auf, wo uns Petra schon erwartete. Nach einem kurzen Umtrunk, Eva (Johannes´ neue Mitbewohnerin) haben wir auch noch getroffen, gings dann heim. Schließlich wollten wir am nächsten Tag ausgeschlafen sein, was uns misslang. Trotzdem schafften wir es rechtzeitig aus dem Bett, um noch ein ausgiebiges Frühstück zu uns zu nehmen. Johannes holte dann Nikki vom Bahnhof ab und um kurz vor Neun war dann auch Fiddi da, mit dessen Auto wir dann Richtung Obersdorf aufbrachen. Geplant war wenig, aber schnell wurde eine Wanderrunde auf der Karte ausgemacht. So parkten wir bei der Breitachklamm für 1 € / Tag, auch wenn der schlechtgelaunte Parkplatzwächter uns nur sehr widerwillig einen Platz für 2 Tage zur Verfügung stellte.

Endlich starteten wir, auf asphaltiertem Wege bergauf. Für die meisten von uns eine ungewöhnliche Belastung, so kamen uns die ersten 80 Höhenmeter vor wie 100. Schon bald konnten wir der Anziehungskraft der zahlreich am Wegesrand stehenden Picknickbänke nicht mehr widerstehen und machten gemütlich Mittagspause. Weiter gings dann endlich über Schotterwege und Singletrails durch sehr morastiges Gebiet, wo uns doch tatsächlich noch Mountainbiker entgegen kamen, na dann viel Spaß. Irgendwann verlor selbst Fiddi, der Geograph, die richtige Peilung, doch schnell fanden wir auf den richtigen Weg zurück. Zum überqueren eines Bergrückens kam ein kleiner Pfad genau richtig. Sehr steil und mit letzter Kraft arbeiteten wir uns Meter für Meter den Berg hinauf. Direkt am Gatterkopf, dem Höhepunkt unserer Tour, pausierten wir erneut und beschlossen einen Übernachtungsplatz zu suchen, vorzugsweise eine Hütte. Von der in unserer Karte verzeichneten „verfallenen Hütte“ standen leider nur noch die Grundmauern, doch das Glück war uns hold und wir fanden einige 100 m weiter eine kleine (4 m²) Hütte mit 2 Betten und Platz für 2 Isomatten auf dem Boden. Somit war die Nacht im trockenen garantiert. Der Morgen Zeigte sich  leicht bewölkt und als Nieselregen einsetzte stand unsere Entscheidung fest: Abstieg ins Tal. So bekamen wir den Gottesacker leider nicht zu Gesicht, doch auch der kleine Weg ins Tal war landschaftlich urig und reizvoll, aber auch schlammig. So wurden wir, als wir uns wieder auf befestigten Wegen bewegten des Öfteren von Wanderrentnern leicht verunsichert angeschaut, bzw. gefragt warum wir so matschige Hosenbeine hätten.

Zum Abschluss gings dann noch durch die Breitachklamm, die wir uns mit Hunderten von anderen Touristen und Spaziergängern teilten, die aber dennoch sehr beeindruckend war, eine der engsten klammen die ich bisher zu Gesicht bekam.

Zurück in Neu-Ulm brach wieder jeder Richtung zu Hause auf, wo ich dann abends erschöpft und zufrieden ankam. Und nach zwei Tagen war der Muskelkater auch wieder weg, aber die schönen Erinnerungen bleiben!

Klemens, 04.09.04

 

Danke Klemens für den äußerst ausführlichen Bericht. 

Johannes